Unser Wahrzeichen

KUGELBAKE

Die Kugelbake ist ein aus Holz errichtetes nautisches Seezeichen in Cuxhaven.

Unser Wahrzeichen

KUGELBAKE

Die Kugelbake ist ein aus Holz errichtetes nautisches Seezeichen in Cuxhaven. Der Ausdruck Bake geht auf das Mittelalter zurück, in dem alle Seezeichen – also auch Leuchttürme – so genannt wurden. Sie ist das Wahrzeichen von Cuxhaven, und seit 1913 ist ihr Abbild im Wappen der Stadt vorhanden. Ein Vorgängerbauwerk diente auch als Leuchtturm; heute wird sie aber nur noch als Touristenattraktion nachts angestrahlt.

Sie steht an einem stark befahrenen Schifffahrtsweg in Cuxhaven-Döse und war ein wichtiger Orientierungspunkt für die Schifffahrt. Geographisch endet hier die Elbe, und es beginnt die Nordsee; aus nautischer Sicht trennt sie Außen- und Unterelbe. Die Elbmündung hat auf Höhe der Kugelbake eine Breite von etwa 18 km. Gleichzeitig markiert die Kugelbake den nördlichsten Punkt Niedersachsens. Symbolisch betrachtet, trennt das etwa 30 Meter hohe Seezeichen das Elbe- und das Weser-Mündungsgebiet voneinander.

Errichtet wurde die erste Kugelbake wahrscheinlich 1703 auf Veranlassung des Lotseninspektors Paul Allers, nachdem der bis
zu dem Zeitpunkt dort vorhandene Peilpunkt, eine Gruppe von Bäumen, von einer heftigen Sturmflut fortgespült worden war.

Das Bauwerk ist aus Holz errichtet, die Lebensdauer war nie sehr lang, da Holzfäulnis, Witterung, Sturm und Flut der Bake heftig zusetzten, so dass sie spätestens nach 30 Jahren erneuert oder instandgesetzt werden musste. Die erste Erneuerung fand vermutlich 1737 statt.

1853 wurde das Kugelbakenlicht als nächtliche Orientierungshilfe eingerichtet, um die schwierige Fahrwasserkrümmung zu markieren. Es brannte in einer Hütte, die sich innerhalb der Kugelbake befand.

Bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges im Jahr 1870 wurde die Leuchthütte aus taktischen Gründen abgebaut, um dem Feind keinen Anhaltspunkt zu bieten. Auch zu Beginn des 1. Weltkriegs musste die Kugelbake weichen. 1924 wurde sie erneut errichtet. Allerdings wurden, anstelle der namengebenden Kugel, zwei runde rechtwinklig zusammengesetzte Scheiben an der Spitze angebracht.

Das Kugelbakenlicht wurde ab 1878 nur noch als Reserve benötigt, da ein Feuerschiff ganzjährig ausgelegt wurde.

Der berühmte Seefunkpionier Jonathan Zenneck versuchte um 1900 eine Funkverbindung zwischen dem Festland und den Schiffen auf der See herzustellen. Innerhalb der Kugelbake wurde eine Holzhütte erschaffen, die mit den dafür notwendigen Antennen und technischen Geräten für die allererste Küstenfunkstelle ausgestattet war.

2001 gab die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung die Kugelbake an die Bundesvermögensstelle zurück, da das Seezeichen seine nautische Bedeutung verloren hatte. Es wurde dann eine Stiftung zum Erhalt dieses historischen Wahrzeichens gegründet. So ist die Kugelbake seit 2002 im Besitz der Stadt Cuxhaven und steht unter Denkmalschutz. Die heutige Konstruktion stammt aus der Zeit nach 1945.